Das Parteileben im CDU-Kreisverband Wittenberg findet seinen Auftakt bereits seit vielen Jahren im Neujahrsempfang der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) in der Paul-Gerhardt-Kapelle in Gräfenhainichen. Die Veranstaltung ist allerdings weit mehr als eine Parteiveranstaltung. Zum einen besteht die MIT bei weitem nicht nur aus CDU-Mitgliedern, sondern aus mittelständisch und wirtschaftspolitisch interessierten Personen. Zum anderen ist es der gemeinsame Empfang der MIT mit der Stadt Gräfenhainichen. So kamen etwa 50 Gäste aus der Heidestadt und dem Landkreis Wittenberg zusammen, um das Jahr 2024 mit einem gewissen wirtschaftlichen Blick in feierlicher Runde zu begrüßen.
Harald Kremer, Kreisvorsitzender der MIT, moderierte die Runde gewohnt souverän und betonte zugleich, dass er ein tolles Team hinter sich habe, welches ihm viel Arbeit bei der Organisation abnehme, sodass er die Rolle als Moderator und Gastgeber ausfüllen könne. Mit Blick auf die aktuelle wirtschaftliche Situation sagte Kremer: „Handwerklich schlecht gemachte Gesetze irritieren nicht nur die Unternehmen, sondern auch die Bürger. Durch das Hin und Her wird die Planungssicherheit eingeschränkt und notwendige Investitionen – sowohl privat als auch geschäftlich – bleiben aus.“
Es folgte das Grußwort des Bürgermeisters Enrico Schilling (CDU). Der Rathaus-Chef, dem gern die Roller als „Macher“ zugeschrieben wird, resümierte das Jahr 2023 an den erledigten Projekten in der Stadt Gräfenhainichen und gab den Ausblick auf 2024. Mit Blick auf den bundespolitischen Diskurs stellte Schilling fest, dass viele Transformationsprozesse in unserer Heimat bereits stattgefunden haben, z.B. der Ausstieg aus der Kohle. Damit könne man uns Transformation durchaus zutrauen. Die ländlichen Gemeinden sieht er als Bollwerke des ländlichen Raumes und hielt ein entsprechend leidenschaftliches Plädoyer. Um ein Beispiel zu nennen: Natürlich unterstütze er als Bürgermeister die demokratischen Protestaktionen der Landwirte.
Bei diesem Punkt pflichtete auch Landrat Christian Tylsch in seinem Grußwort bei. Darüber hinaus skizzierte er die Herausforderungen, an denen sich die Kreisverwaltung für die Bürgerinnen und Bürger, für den ländlichen Raum und die heimische Wirtschaft im Jahr 2024 abarbeiten werde.
Als Hauptgast moderierte Harald Kremer Franziska Weidinger (CDU), Ministerin für Justiz und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt, an. Weidinger sprach zur Digitalisierung, zur Ausbildung und zu kürzeren Verfahrenslaufzeiten in der Justiz. Bei letzterem läge Sachsen-Anhalt bereits im vorderen Drittel, aber man wolle noch deutlich schneller werden. Die Zahl der Bewerbungen ist in der Justiz – wie in fast allen Branchen – sehr zurückgegangen. Somit müsse man sich auch hier verändern, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Trotz aller Herausforderungen betont Harald Kremer seinen Optimismus und motiviert die Gäste, zuversichtlich auf das Jahr 2024 zu blicken. Zur Motivation trug die Verpflegung durch den Eventservice MöPR und die professionell vorgetragene Musik durch das Quartett Brass Factory bei!