Podium „Cyber Crime“ – Kriminalität im Internet betrifft uns alle
Phishing, Betrugsnachrichten via Email oder SMS, Enkeltrick oder falscher Online-Shop – Kriminalität im Internet hat viele Facetten. Daher ist jede Person in gewisser Weise betroffen. Vor diesem Hintergrund hat die Frauen Union Wittenberg eine Podiumsdiskussion initiiert. Franziska Weidinger, Ministerin für Justiz und Verbraucherschutz des Landes Sachsen-Anhalt, Kerstin Godenrath MdL, Vorsitzende des Weissen Rings Sachsen-Anhalt und Karin Tschernich-Weiske MdL, Vorsitzende des AG Recht im Landtag von Sachsen-Anhalt, stellten sich als Podiumsteilnehmerinnen der Diskussion. Im Publikum – mit rund 50 Personen waren alle Plätze im Saal besetzt – komplettierten Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff MdL, Siegfried Borgwardt MdL und Dr. Anja Schneider die Runde der Landtagsabgeordneten aus dem Landkreis Wittenberg und der Stadt Dessau-Roßlau. Mit dieser Präsenz würdigten sie Veranstaltung und Thema in besonderem Maße.
Angela Menzel, Kreisvorsitzende der Frauen Union, begrüßte und eröffnete die Diskussion, welche von der Abgeordneten Tschernich-Weiske moderiert wurde. In den einführenden Impulsen erklärte die Ministerin beispielsweise, wie wichtig es sei, dass Betrugsfälle respektive versuchte Betrugsfälle zur Anzeige gebracht würden. Kerstin Godenrath skizzierte die Arbeit des Weissen Ringes, in der die Opfer in den Mittelpunkt gerückt werden. „Zu oft konzentrieren wir uns nur auf die Täter. Dabei ist es so wichtig, dass wir uns um die Opfer kümmern.“, so Godenrath.
Natürlich ging es auch um Prävention, denn im günstigsten Fall soll der Betrug oder die Straftat gar nicht erst stattfinden. „Wir müssen in den Schulen ansetzen! Die CDU-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt erarbeitet dazu gerade eine Informationskampagne für Kinder und Jugendliche.“, kündigte Tschernich-Weiske an und erhielt dafür von Seitens des Publikums viel Zustimmung. Auf der anderen Seite stellte der Vorsitzende der Senioren Union Wittenberg, Ulrich Petzold, heraus, dass es unheimlich wichtig sei, die ältere Generation für das Thema zu sensibilisieren. Oft arbeite man – etwas beim Enkeltrick – mit enormen psychischen Stress, in den die betroffene Person versetzt werde. Wenn man unverhofft und unvorbereitet mit so einem Telefonat konfrontiert werde, würden einem ganz schnell die entsprechenden Informationen abgenommen werden.
In der lebhaften Diskussion ging es um die Bedeutung von Nachrichten und Printmedien hinsichtlich ihres Bildungsauftrages und um die Suchtgefahr, welche von den sogenannten sozialen Medien ausgeht. Ein Credo war, dass wir lernen müssen, die sozialen Medien genau so kritisch und distanziert zu hinterfragen, wie wir es einst mit der Tageszeitung taten.
Schnell waren zwei Stunden vergangen. Angela Menzel sprach gemeinsam mit der CDU-Kreisvorsitzenden Dr. Bettina Lange, die obligatorischen Worte des Dankes aus und es bot sich die Gelegenheit für das eine oder andere Vier-Augen-Gespräch mit den Politikern.