Polit-Bande beschädigt Plakate der CDU
Gräfenhainichen
Der Wahlkampf hat seinen ersten Eklat. Die Plakate vom CDU-Direktkandidaten Sepp Müller sind verunziert worden. „Viel Feind, viel Ehr’“, kommentiert der Gräfenhainichener sarkastisch und vermutet: „Das ist das Werk einer organisierten Bande.“ Und die will der CDU schaden. „Auch in den Nachbarkreisen Torgau/Oschatz und Anhalt-Bitterfeld wurde die Werbung der Bewerber der Christdemokraten mit dem gleichen Schriftbild und den gleichen Sprüchen verunstaltet“, so Müller, der als Tatzeit zwischen Samstag, 18 Uhr und Sonntag früh, 1.30 Uhr angibt.
„Diese Info habe ich von Besuchern der Wittenberger Erlebnisnacht. Auf der Hinfahrt war noch alles in Ordnung, auf der Rückfahrt wurden dann die Beschädigungen gesehen“, so der Politiker, der eine Vermutung hat, um welche Täter es sich handelt. „Es sind jene, die lautstark mehr Polizeikräfte zur Aufklärung von Straftaten fordern. Durch ihr Tun binden sie aber Beamte und Staatsanwälte völlig unnötig“, sagt Müller. Und die hätten ja auch ohne diese „Wahlkämpfer“ schon genügend Arbeit. Allerdings hat Müller keine Strafanzeige gestellt, obwohl er seine Werbung privat finanziert. „Ich werde die Plakate austauschen. Und ich werde es immer wieder tun“, so Müller.
Seit Dienstag ermittelt der Staatsschutz. „Es werden heute die Beweise gesichert“, erklärt Polizeisprecherin Cornelia Dieke auf MZ-Anfrage. Zuvor hat der CDU-Kreisverband am Montag um 17.15 Uhr im so genannten elektronischen Polizeirevier die Taten angezeigt. Auch der CDU-Kreisverband Anhalt-Bitterfeld wählt diesen Weg und informiert die Ermittler online. Die CDU in Nordsachsen schaltet gleich eine übergeordnete Dienststelle – die Polizeidirektion Torgau – ein. Von dort sollen die Reviere informiert werden.
Die Spuren der Täter, die für ihr Tun technisch gut ausgerüstet sind – unter anderem mit Leitern – lassen sich ab Bitterfeld gut verfolgen. Es geht auf der B 100 nach Pouch und Gräfenhainichen. Die B-Straße wird erst beim Abzweig Kemberg verlassen. Von der Stadt aus wird Sachsen angesteuert. Nicht in diese Route passt allerdings die Beschädigung des Wahlplakats in Roßlau. Nach Angaben der Polizei in Dessau ist dies aber die „einzige Sachbeschädigung“. In diesem Fall ermittelt der Dessauer Staatsschutz. Ist die Polizei erfolgreich, wird Müller von den Tätern per Zivilklage Schadensersatz einfordern. (mz/hü)